Damit Familie lebenswert bleiben kann

Kita St. Michael entwickelt sich zum Familienzentrum und steht Eltern mit Rat und Tat zur Seite

 
Familien so früh wie möglich fördern und ihnen in Belastungsstituationen mit Rat und Tat zur Seite stehen: diesem Ziel ist die katholische Kita St. Michael mit der Teilnahme an dem Projekt "Den Wandel gestalten - Kita als Familienzentrum" ein großes Stück näher gekommen.
Im Laufe des dreijährigen Modellprojekts des Caritasverbands für die Diözese Mainz hat sich die Einrichtung zu einer Anlaufstelle für Familien weiterentwickelt. In enger Kooperation mit der Pfarrei St. Michael als Träger der Einrichtung wurden neue Angebote geschaffen, um die Herausforderungen für Familien in der heutigen Zeit zu unterstützen. "Wir müssen schauen, was die Familie in der heutigen Zeit braucht, damit sie lebenswert bleiben kann" erklärt Marietta Geist, Leiterin der katholischen Tageseinrichtung, eines der Hauptanliegen des neuen Familienzentums.
Beispiele, wie die Umsetzung in der Praxis aussieht, gibt es mehr als genug: so etwa die vielen Angebote für Familien, die aufgrund ihres finanziellen Spielraums stark eingeschränkt sind. Ein weiteres Problem für Familien ist heute die mangelnde Zeit, die sie häufig aufgrund der Umgebungsbedingungen nur noch gemeinsam miteinander verbringen kann.
Dem versucht man mit besonderen Angeboten entgegenzuwirken. Sehr gut angekommen bei den Eltern ist etwa das im vergangenen Jahr durchgeführte Fest der Begegnung, das die Kolpingfamilie organisiert und hierbei auch die Bewirtung übernommen hatte.
"Die Eltern mussten so keine Dienste übernehmen und hatten viel Zeit, den Nachmittag gemeinsam mit ihrer und anderen Familien zu genießen", betont Geist und ergänzt: "Hier sieht man, wie sich die Pfarrgemeinde mit ihren Gruppierungen und Verbänden an dem Projekt beteiligt." Dies führt zu einer spürbaren Entlastung der Kita.
Viele Freizeit-, Bildungs- und Beratungsangebote kamen dabei auf Initiative der Eltern zustande und wurden auch zusammen mit weiteren Kooperationspartnern auf die Beine gestellt. Regelmäßige Angebote wie die psychologische Erziehungsberatung, das Elterncafé oder Entspannungsangebote finden dabei in der Einrichtung selbst statt. Für die Eltern liegt der Vorteil klar auf der Hand. Weite Wege, lästige Wartezeiten, all das entfällt. "Wir wollen vor allem niederschwellige Angebote für die Familien bereithalten, die orts- und alltagsnah angeboten werden", so Geist.
Auch der Aspekt der Solidarität spielt eine große Rolle bei den Angeboten des Familienzentrums. So bietet man finanziell schwächer gestellten Familien die Möglichkeit, zweimal im Jahr mit dem Pfarrbus zur DRK-Kleiderkammer nach Dieburg zu fahren oder vom Spendenkorb der Pfarrei zu profitieren. Das monatliche "Essen für einen guten Zweck", das von den Eltern der Einrichtung solidarisch mitgetragen wird, ermöglicht außerdem Kindern der Einrichtung die Teilhabe an allen Angeboten und Veranstaltungen. Das gesamte Konzept baut auf dem gegenseitigen Geben und Nehmen auf. "Eltern, die uns was zurückgeben möchten, helfen zum Beispiele mal bei einem Gartentag, bei dem das Außengelände der Einrichtung wieder auf Vordermann gebracht wird", freut sich Geist.
Wie es bei vielen Projekten mittlerweile üblich ist, wurde auch der Weg von der Kita zum Familienzentrum wissenschaftlich begleitet. Jeweils am Beginn und Ende des Projekts wurden die Eltern vom Institut für Kinder und Jugendhilfe in Mainz nach deren Wünschen und Bedarf befragt. "Für uns war das ein wichtiges Instrument, um herauszufinden, was auf Elternseite wirklich gebraucht wird", erklärt Geist. Außer den Eltern waren im Projektverlauf auch der Träger der Einrichtung, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Kooperationspartner zu den Entwicklungsmöglichkeiten befragt worden. Die Ergebnisse wurden am gestrigen Abend der Öffentlichkeit präsentiert und ergaben ein durchweg positives Fazit, das den Schluss zulässt, dass die Angebote passend auf die Bedürfnisse der Familien zugeschnitten sind. Ausblickend auf die Zukunft wird es weiterhin flexible Öffnungszeiten, Familienwaldtage, wöchentliche Beratungsgespräche und offene Sprechstunden durch eine psychologische Erziehungsberaterin geben. Infos gibt es auch im Internet unter www.familienzentrum-stmichael.de.

 

Zertifizierungen

 

Die Erzieherinnen der Einrichtung haben an einer 2 1/2-jährigen Klangschalen-Ausbildung teilgenommen und wir dürfen uns nun "Zertifizierter Klangkindergarten" nennen.

Wir setzen die Klangschalen gerne im Alltag ein. Sie helfen Kindern, zur Ruhe zu kommen, konzentrierter und aufmerksamer zu werden und bringen Spaß und Freude.

 

 

Als erster Kindertagesstätte in der Diözese wurde das Familienzentrum St. Michael am 23.11.2015 mit dem Gütesiegel "Katholisches Familienzentrum im Bistum Mainz" ausgezeichnet.

"Wir würdigen damit die hohe Qualität der Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder", sagte Diözesancaritasdirektor Hans-Jürgen Eberhardt bei der Verleihung. "Entscheidend ist aber auch die Arbeit gemeinsam mit und für Familien, die Vernetzung im Ort und der direkte Draht zur Pfarrgemeinde."

 

 

 

Marietta Geist und Pfarrer Bernhard Schüpke freuen sich über die Urkunde, die den Weg von der Kindertagesstätte zum Familienzentrum bestätigt.  (Münsterer Anzeigeblatt vom 7. April 2011)

 

 

 

 

 

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